Der Dirigent, Komponist und Pianist Jan Kučera gehört zu den vielseitigsten Künstlern Tschechiens. Am Prager Konservatorium absolvierte er die Fächer Komposition (bei Bohuslav Řehoř) und Dirigat (bei Miriam Němcová und Miroslav Košler). Zweiteres entwickelte er anschließend an der Akademie der musischen Künste Prag unter Vladimír Válek weiter. Als Komponist bedient er viele Genres, er schreibt für den symphonischen Bereich, Kammermusik und Lied, außerdem gehen mehr als dreißig szenische Kompositionen für Inszenierungen an Theatern in Prag und Umgebung auf sein Konto. Als Dirigent arbeitet er seit langem mit bekannten tschechischen Orchestern zusammen, vor allem mit dem Sinfonieorchester des Tschechischen Rundfunks und dem Sinfonieorchester der Hauptstadt Prag FOK, seit der Spielzeit 2015/16 ist er als Chefdirigent des Sinfonieorchesters Karlsbad engagiert. Gleichzeitig ist er auch im Bereich der Oper tätig. In der Neuen Szene des Prager Nationaltheaters führte er seine Komische Oper Rudá Marie nach der Rundfunk-Kultserie Rodinka Tlučhořových von Oldřich Kaiser und Jiří Lábus auf, im Januar 2016 studierte er im Nationaltheater die Oper La Cenerentola von Gioacchino Rossini ein und er ist außerdem Autor der Ballette Tři mušketýři und Zkrocení zlé ženy. Seine genreübergreifenden Kenntnisse konnte er zum Beispiel im Projekt Wanted mit Dagmar Pecková zur Anwendung bringen, auch bei der Neueinstudierung der szenisch erzählten Fassung Leonard Bernsteins Mass oder beim Konzert Adam Plachetkas in der Prager O2 Arena.